// Im VW Bus solo durch das winterliche Lappland

// Im VW Bus solo durch das winterliche Lappland

// 33 Tage Lappland – Allein mit meinem VW Transporter Hans Porter und Setter Pat durch Schnee, Kälte und Stille

Die ersten Kilometer ziehen sich, als würde die Zeit sich dehnen. Regen prasselt auf die Windschutzscheibe, grauer Himmel, nasse Straßen. Deutschland, Dänemark, Südschweden – alles verschwimmt in einer trostlosen Wintermelancholie so kurz nach Heiligabend. Ich fahre, ohne dass sich das Gefühl von Aufbruch einstellt. Doch irgendwann, irgendwo nördlich von Karlstad, passiert es: Die Straßen werden leerer, die Welt weißer, die Stille tiefer. Der Regen weicht einer frostigen Klarheit. Ab hier verändert sich alles.

 

Ab hier ist es kein Roadtrip mehr. Es ist eine Reise in eine andere Welt. Rau, unberührt, fordernd.

 

Mein Ziel? Kein Nordkap. Ich habe keine Lust, tausende Kilometer auf ausgebauten E-Routen abzuspulen, nur um anzukommen. Ich will nicht ankommen. Ich will bleiben. Ich will Lappland im Winter erleben, will die Nationalparks spüren, in der Weite verweilen, die Einsamkeit aushalten. Vom Fulufjället bis zum Pieljekaise – Orte, die in dieser Jahreszeit kaum jemand besucht. Weil es keine Infrastruktur gibt. Keine geöffneten Stellplätze. Kaum geräumten Wege. Kein fließendes Wasser.

Nur ich, mein VW Transporter Hans Porter, mein Irish Setter Pat – und Schnee. Viel Schnee. Viel Eis.

// Leben in der Kälte

33 Tage lang ist die Kälte mein ständiger Begleiter. Sie umfängt mich, kriecht unter meine Kleidung, wandert an Hans Porters Karosserie entlang. Doch sie ist kein Feind – nicht, wenn man sich anpasst.

Mein Campervan hält durch. Die Webasto-Standheizung schnurrt unermüdlich, die Innendämmung und die äußere Thermoisolierung tun ihren Job. Schließlich habe ich den VW Bus genau für solche Abenteuer ausgebaut. Auch bei -25 Grad bleibt es innen warm – doch die Kälte sucht sich ihren Weg. Der Boden ist der größte Schwachpunkt. Dank Rentierfellen haben Pat und ich aber nie kalte Füße. Die Heckklappe, die Schiebetür – überall, wo Metall von außen nach innen reicht, transportiert es die Eiseskälte mit. Kälte ist wie Wasser. Sie sickert durch jede kleinste Schwachstelle.

Aber nicht nur für mich ist das eine Herausforderung. Pat, mit seinen verwöhnten Stadtpfoten, erlebt den Winter seines Lebens – und nicht auf die romantische Art. Bei -25 Grad friert er regelrecht am Schnee fest, seine Haut reißt auf. Ich erinnere mich an meine Huskytouren durch Finnland und Norwegen. Booties! Die kleinen Schutzschuhe für Hunde. Kaum habe ich sie ihm angezogen, schaut er mich kurz skeptisch an – und dann wackelt er los, als hätte ich ihn neu programmiert. Problem gelöst.


// Schneeschuhtouren auf Gipfel – wenn der Wind dich fordert

Es gibt Tage, an denen lasse ich Hans Porter stehen. Tage, an denen ich raus muss, mich bewegen will – trotz der Kälte, trotz des Schnees, trotz des tobenden Windes.

Mit Schneeschuhen an den Füßen kämpfe ich mich über vereiste Hänge, steige Gipfel hinauf, die in der Wintersonne leuchten. Der Wind peitscht mir ins Gesicht, treibt mir Tränen in die Augen. Bei jedem Schritt schiebt mich die Böe nach hinten, als wolle sie sagen: „Nicht heute, nicht du.“ Aber ich lasse mich nicht aufhalten.

Oben angekommen, schlägt mir die eisige Luft ins Gesicht – aber der Blick? Der Blick ist unbezahlbar. Eine schier endlose Schneewüste, soweit das Auge reicht. Und mittendrin ich, ein winziger Punkt in dieser gewaltigen Landschaft.

Ich stehe da, atme schwer, das Gesicht verborgen im Schal. Der Wind heult. Der Schnee glitzert. Das ist es. Das ist der Moment, für den ich losgefahren bin.

// Langlauftouren mit Pat – Schweden ohne Langlauf? Unvorstellbar.

Was wäre Schweden im Winter ohne Langlaufen? Das geht ja gar nicht. Sobald die Temperaturen mal nur einstellig negativ sind – also fast schon „mild“ – tausche ich Schneeschuhe gegen die Langlauf-Latten. Perfekte Loipen, tief verschneite Wälder, und das Beste: keine Menschen.

Ich ziehe meine Spuren durch das Weiß, während Pat vor mir über die Schneefläche sprintet. Er liebt es. Sobald ich die Ski anschnalle, weiß er, was kommt. Rennen, auspowern, Freiheit. Sein Atem dampft in der kalten Luft, seine Pfoten in den Booties fliegen über den Schnee.

Das Gefühl? Wie fliegen, nur ohne Flügel. Der kalte Wind auf der Haut, das leise Surren der Ski auf der festgefahrenen Spur, die tiefstehende Sonne, die den Schnee golden färbt. Schweden zeigt sich in diesen Momenten von seiner besten Seite.

 

Und jedes Mal denke ich: Genau so sollte Winter sein.

 

// Unterwegs auf Wegen, die keine sind

Die Nationalparks im Winter sind eine Welt für sich. Weitläufig, still, mit Schneewänden, die die Wege einrahmen. Ich folge den Spuren der Einheimischen, die mit ihren Snöskotern durch die Wildnis pflügen. Sie sind es, die die Wege „spuren“, die nach Neuschnee erst befahrbar werden. Ich lerne schnell: Wer zu früh losfährt, bleibt stecken. Und in Gebieten, die nicht mehr zum öffentlichen Straßennetz gehören, kann eine Bergung zur echten Herausforderung werden.

Mein Motto? Keine Einheimischen unnötig stören, nur weil ich als ahnungslose Touristin sinnlos im Tiefschnee versinke.

Um sicher unterwegs zu sein, setze ich auf Schraubspikes in den Winterreifen. Eine Entscheidung, die mir auf blankem Eis und festgefahrenem Schnee oft das Weiterkommen sichert. Viel Neuschnee? Dann helfen nur Schneeketten oder gute Winterreifen mit tiefem Profil.

// Was bleibt nach 33 Tagen?

Diese Reise war kein persönlicher Test. Kein Wettkampf. Sie war eine Erfahrung.

Eine, die mich gelehrt hat, wie wenig man wirklich braucht. Und wie viel Einsamkeit geben kann – wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.

Viele sagen, Solo-Reisen erfordern Mut. Ich glaube, sie erfordern etwas anderes: die Fähigkeit, mit sich selbst zu sein. Was ehrlich gesagt aber nicht immer einfach ist.

33 Tage mit Hans Porter und Pat. 33 Tage voller Stille, Eis und Erkenntnisse. 33 Tage, die mir gezeigt haben, dass die besten Abenteuer nicht am Ziel warten – sondern auf den Wegen dazwischen.

// Wichtige Fakten zur Reise


📍 Route: Deutschland → Dänemark → Schweden → Lappland (u.a. Fulufjället, Sarek, Pieljekaise)
📅 Dauer: 33 Tage, davon 29 Nächte im Van, 4 Nächte im Cottage
🌡 Temperaturen: Bis zu -25°C
🏕 Übernachtungen: Wildcamping, da fast alle Stellplätze und Campingplätze im Winter geschlossen waren
🎿 Aktivitäten: Schneeschuhwanderungen auf Gipfel und durch Wälder, Langlauf in einsamen Loipen, Glögg und heiße Schokolade trinken, Snöskoter fahren, Splitboard/ Snowboard fahren
🚐 Fahrzeug: Selbst ausgebauter VW T6.1 Trapo (Hans Porter), 2x 100 Ah LiPo Batterien mit Kältebrücken verbaut, keine Probleme mit AdBlue, Sensoren oder Steuergeräten
🛠 Winter-Optimierungen: Schraubspikes, zusätzliche Dämmung, Thermoisolierung, Lightbar, Kocher mit Gas als Backup, integrierte Wasserkanister -und leitungen entleert und winterfest gemacht
💧 Wasserversorgung: Schnee schmelzen 
🚧 Herausforderungen: Dunkelheit, tw. fehlendes Funknetz, vereiste Wege mit Schräglage und starkem Gefälle, hohe Frostgrade, starker Sturm, Astbruch 

Wärst du bereit für so eine Tour? Oder wäre dir die Wildnis allein zu viel?

Wichtiges immer griffbereit!

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Stille!

Einsamkeit!

Freiheit!

Eiszeit!

Frostige Zeiten

Im Land der Eiskönigin

Die Heckklappe, die Schiebetür – überall, wo Metall von außen nach innen reicht, transportiert es die Eiseskälte mit. Kälte ist wie Wasser. Sie sickert durch jede kleinste Schwachstelle.