Kondenswasser entsteht, wenn feuchte Innenraumluft auf kalte Flächen trifft. Harmlos ist das nur selten. Dauerfeuchte kann Schimmel, Korrosion und Technikprobleme begünstigen, vor allem in Zonen, die man nicht sieht (unter Matratzen, hinter Möbeln, in kalten Ecken).
Kondenswasser im Camper entsteht nicht zufällig und nicht nur im Winter. Es entsteht immer dann, wenn Feuchtigkeit im Innenraum auf kalte Blech- oder Glasflächen trifft und dort nicht wieder abtrocknen kann.
Entscheidend ist nicht die Außentemperatur, sondern die Kombination aus Feuchte, Oberfläche und Luftbewegung. Wer steuert, wo Feuchtigkeit entsteht und wie sie wieder aus dem Fahrzeug kommt, kann Kondenswasser zuverlässig begrenzen – unabhängig von Ausbau, Heizsystem oder Jahreszeit.
Welche Bedeutung hat Kondenswasser im Campervan?
Kondenswasser ist Wasser, das aus der Luft entsteht, wenn die Luft an einer Oberfläche so stark abkühlt, dass sie Feuchtigkeit abgibt. Typische Stellen, wo Kondenswasser sichtbar ist, sind Scheiben und Blech. Kritischer sind aber oft die unsichtbaren Bereiche: unter Matratzen, in Eckbereichen der Karosserie, unter der Bodenplatte, hinter Verkleidungen oder im Heckbereich, wo die Luft wenig zirkuliert.

Warum entsteht Kondenswasser besonders bei 0–5 °C so häufig?
Bei mild-kaltem Wetter (oft 0–5 °C, Regen, Nebel) ist die Außenluft häufig sehr feucht. Gleichzeitig sind viele Oberflächen im Fahrzeug kühl. Ergebnis: Schon „normale“ Feuchtequellen wie Atmung und nasse Kleidung reichen aus, um Kondenswasser zu erzeugen. Lüften wirkt dann weniger effizient als bei sehr kalter, trockener Winterluft, weil der Trocknungseffekt geringer ist.

Gas oder Induktion: Was macht mehr Feuchtigkeit?
Induktion produziert keine Feuchtigkeit „zusätzlich“, außer dem Dampf aus dem Topf.
Gas kann die Luftfeuchtigkeit zusätzlich erhöhen, weil bei der Verbrennung von Propan/Butan Wasserdampf entsteht. Deshalb sind Deckel und Abluft bei beiden wichtig, bei Gas aber umso mehr.
Wo kommt die Feuchtigkeit im Camper her?
Die häufigsten Feuchtequellen sind:
🔸 Atmung und Schwitzen (besonders nachts)
🔸 Kochen (Wasserdampf aus Topf und Pfanne)
🔸 Nasse Kleidung, Schuhe, Handtücher
🔸 Nasser Hund, feuchte Ausrüstung
🔸 Schneematsch, Regenwasser, das du reinträgst
🔸 Gasflamme beim Kochen (zusätzliche Feuchte durch Verbrennung)
Diese Inhalte richten sich an Nutzer von Kastenwagen und kompakten Campervans mit Blechkarosserie, insbesondere:
🔸 VW Busse (Transporter, Multivan, Mercedes Vito, Ford Tourneo Custom, vergleichbare Kastenwagen)
🔸 große Kastenwagen der Sprinter-, Crafter- oder vergleichbaren Größenklasse
🔸 kompakte Campervans mit geschlossener Blechhülle
🔸 Serienfahrzeuge ebenso wie Selbstausbauten
🔸 Fahrzeuge, die ganzjährig genutzt werden, insbesondere in Herbst, Winter und Übergangszeit
Der Fokus liegt bewusst auf Fahrzeugen:
🔸 mit Blechkarosserie und kalten Außenflächen
🔸 mit begrenztem Innenraumvolumen
🔸 bei denen Feuchtigkeit schnell auf Scheiben, Blech und verdeckte Bereiche wirkt
Nicht behandelt werden:
🔸 teilintegrierte oder vollintegrierte Wohnmobile
🔸 Fahrzeuge mit GFK-Sandwichaufbau oder Expeditionsfahrzeuge mit separater Kabine
Die beschriebenen Zusammenhänge sind auf kompakte Kastenwagen zugeschnitten, da hier Kondenswasser besonders schnell entsteht und gleichzeitig oft unterschätzt wird.
Wo Kondenswasser wirklich schadet
Sichtbarer Scheibenbeschlag ist nur das Symptom. Problematisch wird es, wenn Feuchtigkeit über längere Zeit in Materialien bleibt:
🔸 Schimmel: Matratzen, Polster, Holz, Stoffe können schimmeln und dauerhaft riechen.
🔸 Korrosion/Rost: Feuchtigkeit kann in Falzen, Sicken und Hohlräumen Korrosion begünstigen.
🔸 Technik: Feuchte begünstigt Kontaktprobleme an Steckern und elektrischen Verbindungen.
Drei Messstellen, die wirklich etwas bringen
✅ Schlafbereich auf Kopfhöhe (Feuchte entsteht nachts)
✅ Kalte Ecke am Heck/Fenster (hier kondensiert es zuerst)
✅ Unter Matratze oder Bodenbereich (hier entstehen unsichtbare Schäden)
Sofortplan: Kondenswasser reduzieren (ohne Umbau)
✅ Feuchtequellen reduzieren: Deckel drauf, Dampf raus, nasse Sachen separieren, Hund abtrocknen.
✅ Wärme rein: Innenraum konsequent auf Temperatur bringen.
✅ Feuchte raus: kurz und intensiv lüften, lieber in Zyklen statt dauerhaft gekippt.
✅ Zonen öffnen: Matratze anheben, Polster hoch, Schranktüren auf.
✅ Abtrocknung erzwingen: tagsüber Wärme + Luftbewegung + trockene Bereiche.
✅ Nachmessen: Werte prüfen, wenn’s nicht besser wird: Ursache suchen.
Regenwetter-Strategie (2–5 °C, Nebel, Dauerregen)
✅ Wärme höher fahren, nicht halbherzig, sondern im Dauerbetrieb
✅ Luftbewegung schaffen (nicht nur Fenster leicht öffnen)
✅ Lüft-Zyklen mit ordentlich Durchzug statt Dauerlüften
✅ Ventilatoren im Innnenraum zur Unterstützung des Luftaustausch
✅ Nasse Kleidung strikt separieren (z. B. im Fahrerhaus)
✅ Schlafzone trocken priorisieren (Matratzenunterseite regelmäßig belüften)
FAQ
Häufig gestellte Fragen von Campervan-Nutzern
Warum entsteht Kondenswasser auch im Sommer?
Weil Oberflächen durch Regen oder nächtliche Abkühlung kälter sein können als die Luft und Feuchte dann ausfällt.
Reicht Lüften allein?
Nur wenn die Außenluft Feuchtigkeit abführen kann und kritische Zonen mit Luft erreicht werden.
Ist das fahrzeugabhängig?
Nein. Die Physik gilt für alle Campervans und Transporter. Unterschiede entstehen durch Innenraumvolumen, Nutzung und Ausbau. Teil- und vollintegrierte Wohnmobile verhalten sich anders aufgrund ihrer GFK-Wohnkabine.











